Donnerstag, 22. Oktober 2015

Maybritt Illner, Sendung vom 15.10.2015: Flüchtlingskrise – zwischen Notstand und Panikmache?


Gast: Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes

Kleidung: dunkelblauer Anzug – kombiniert mit weißem Oberhemd – blaulilagestreifte Krawatte, fast schon neonfarbend – passt nicht zur Ernsthaftigkeit des Themas.
 
Inhalt: analysiert die Situation bzw. das Thema sehr sachlich Altmaier:“ Wir wussten, dass dieses Thema zur Diskussion führt. Nicht nur innerhalb der CDU, sondern innerhalb der Gesellschaft. Es gibt Menschen, die wollen helfen und zwar sehr viele. Und es gibt Menschen, die machen sich Sorgen. Und oftmals sind es nicht ein und dieselben. Und deshalb müssen wir beide Seiten ernst nehmen. Wir müssen erklären, warum wir in diese Situation gekommen sind. Weil es Menschen gibt, die von Verfolgung, Elend und Bürgerkrieg fliehen und ihre Zuflucht in Europa suchen. […] Und wir müssen den Menschen sagen, wie wir Überforderung vermeiden."

Körpersprache: aufrechte Haltung, eher ruhig – spricht kaum mit den Händen – liegen meist auf dem Tisch – scheint seine Emotionen zu kontrollieren, auch wenn Ihm andere Gäste ins
Wort fallen.
 
Mimik: spricht die Gäste gezielt an – hält Blickkontakt – wenig Mienenspiel im Gesicht.

Stimme: variiert kaum mit der Lautstärke und der Tonlage seiner Stimme - auch dann, wenn er anderen Gästen widerspricht bzw. Ihn unterbrechen.  
 
Fazit: Ein solider Auftritt von Peter Altmaier, der die Kanzlerin für Ihre Politik verteidigt:“ Also die Kanzlerin hat in 10 Jahren noch nie einen Retter gebraucht, weil Sie das Grundvertrauen der Menschen in Deutschland hat.“ Zur Flüchtlingssituation betont er weiter:“ Was wir jetzt leisten müssen, ist doch, dass wir zeigen, dass wir mit dieser Situation umgehen können.“ Die Menschlichkeit ist der Antrieb des Handelns. Das Aufnehmen von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan oder auch aus dem Irak, ist eine Frage der deutschen und europäischen Werteordnung. Asylanträge von Menschen aus Serbien, Bulgarien, Rumänien usw. werden zu 99% abgelehnt. Insgesamt ein beherrschter Auftritt mit klaren Kernbotschaften.

Dienstag, 20. Oktober 2015

Menschen bei Maischberger, Sendung vom 06.10.2015: Neue Heimat: Wie verändern Flüchtlinge unser Land?


Gast: Renate Künast, MdB und Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Kleidung: dunkelblaues Jacket – darunter weiße Bluse und schwarze Hose – die dunklen Farben sprechen für die Ernsthaftigkeit des Themas. 

Inhalt: gute Vorbereitung – sie spricht die positiv Variante im Flüchtlingsthema an – Künast: „Man muss aufzählen was zu tun ist. Das ist eine gesamteuropäische Aufgabe ist, dieser Massenflucht ums eigenen Leben Herr zu werden und die zu verteilen. Und positiv das so zu formulieren, und auch innerhalb der Europäischen Union einzufordern, weil es nicht sein kann, das man Mitglied der Europäischen Union ist und glaubt, man könnte sich Agrarzahlungen rausholen aber nicht als Europa die Pflicht hat Menschen aufzunehmen.

Körpersprache: sitzt aufrecht im Sessel – spricht viel mit den Händen – gibt Ihren Sätzen damit Kraft und Ausdruck – beugt sich immer wieder in ihrem Sessel auch weit nach vorne  - erweckt den Eindruck „Sie geht auf jemanden zu“ um den Sätzen noch mehr Bedeutung zu vermitteln.

Mimik: spricht die Moderatorin und die anderen Talkgäste direkt an – hält immer Augenkontakt.

Stimme: variiert mit der Lautstärke und der Tonlage Ihrer Stimme - wird sehr energisch, wenn Sie ihre Sätze nicht ausreden darf bzw. kann – Ihre Stimme klingt stets sehr krazig.

Fazit: Renate Künast verdeutlicht den Zuschauern immer wieder die Regeln und Gesetze unseres Rechtsstaates:“ Künast: Wir müssen über die Frage der Regeln des Grundgesetzes reden. Religionsfreiheit, körperliche Unversehrtheit, Gleichheit der Geschlechter, Respekt vor sexueller Orientierung. Das gilt. Unsere Grundwerte unsere Werte. Und dies muss zu 100% gelten, umgesetzt und vermittelt werden.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Anne Will, Sendung vom 07.10.2015: Die Kanzlerin in der Flüchtlingskrise – Können wir es wirklich schaffen, Frau Merkel?


Anne Will, Sendung vom 07.10.2015: Die Kanzlerin in der Flüchtlingskrise – Können wir es wirklich schaffen, Frau Merkel?
 
Gast: Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland
 
Kleidung: dunkelblauer Blazer – darunter schwarzes Top und schwarze Hose – strahlt wie immer Souveränität und Seriosität aus – gediegene Farben sprechen für die Ernsthaftigkeit des Themas. 
Inhalt: gute Vorbereitung, weiß wovon Sie spricht - Merkel:“ Wir müssen nicht nur nach Innen arbeiten, unsere Prozesse besser machen, die Regelungen besser treffen, als Bund die Länder und Kommunen besser unterstützen, sondern ich muss auch in Europa arbeiten, damit wir eine fairere Verteilung hinbekommen und wir müssen es schaffen, dass wir die Flüchtlingsursachen bekämpfen -  und das können wir auch schaffen.“ Merkel musste angesichts kritischer Nachfragen, versuchen ihre Flüchtlingspolitik zu erklären und zu begründen.
Körpersprache: aufrechte Haltung – präsent – natürliche Gestik – möchte damit Ihren Sätzen Kraft und Ausdruck geben – ihre Füße stehen im ganzen Interview immer fest auf dem Boden.
Mimik: spricht die Moderatorin gezielt an – hält stets Augenkontakt – Mimik folgt dem Gesagten – kein Pokerface – signalisiert Offenheit, auch bei unangenehmen Fragen – lächelt häufig.
Stimme: aufrechte Haltung und Körperspannung sorgt für eine volle Stimme – vorwiegend gleichbleibende Lautstärke und Tonlage – Betonung dessen, was wichtig ist – in einigen Passagen sehr sensibel und einfühlsam.
Fazit: Positiv: Die Bundeskanzlerin wirkt zwar an einigen Stelle ratlos, aber nicht mutlos. Vor einigen Wochen äußerte sie zur Flüchtlingsproblematik: „Wir schaffen das!“. Merkel dazu: „Ich bin vorgeprescht, weil ich der festen Überzeugung bin, dass es geht und weil ich auch glaube als Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland habe ich die Aufgabe in einer solchen Situation, die eine außergewöhnliche Situation ist, ist eine historische Bewährungsprobe, als daran zu setzen und den Optimismus und auch die innere Gewissheit zu haben, dass diese Aufgabe lösbar ist.“ Frau Merkel ist in der gesamten Sendung darauf bedacht, ihre Flüchtlingspolitik den Zuschauern zu erklären und sie mitzunehmen. Und Frau Merkel betont:“ Ich habe eine Plan“ – sie lässt sich nicht von emotionalisierenden Fragen provozieren – Anne Will: "Nervt Sie das?"
Negativ: den konkretisierenden Fragen Anne Wills wird ausgewichen – das gut vorbereitete Anfangsstatement nicht mit Inhalten gefüllt – Äußerungen wie: "Ich habe die Situation nicht herbeigeführt" oder "Es hat keinen Sinn etwas zu versprechen, das ich nicht halten kann" können Handlungen und Äußerungen der Vergangenheit gegenübergestellt werden